Rezeption / Textquellen

Mich hatte die Rezension von Thorsten Gräbe über die Neuübersetzung von Heinz Jatho in der Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 5.10.2013 auf auf das Buch aufmerksam gemacht. Bei einem Bummel durch Straßburg wollte ein Buch kaufen und ich gedachte die Originalausgabe kaufen. In der  FNAC fiel mir der Name nicht ein. Ich fragte also die Verkäufer nach dem Reisebericht eines brühmten französichen Adeligen nach Amerika im 18.Jhd., was aber nur auf entgeisterte Gesichter stieß. Abends im Hotel habe ich dann den Text in wenigen Minuten gefunden und als pdf heruntergeladen. Er ist durch die Reise in ein mit Frankokanadiern besiedeltes Gebiet an der großen Seen von großer kultureller Bedeutung für das heutige Québeck. Den Reisebericht mitsamt den Briefen an seine Kusine findet man unter dem Titel „Au bas Canada“ als Word, RTF und PDF in der Bibliothèque Paul-Émile-Boulet de l’Université du Québec à Chicoutimi

Deutsche Übersetztungen

Alexis de Tocqueville, In der Nordamerikanischen Wildnis,
Eine Reiseschilderung aus dem Jahr 1831, Übertragen und mit einem Nachwort versehen von Hans Zbinden, Huber Verlag Bern und Stuttgart, 1953 mit aufwendigen, einzeln eingeklebten Drucken.

Die in der Frankfurter Allgemeine Zeitung besprochene Neuübersetzung von Heinz Jatho:
Alexis de Tocqueville, Fünfzehn Tage in der Wildnis,
Diaphanes Verlag, Zürich/Berlin 2013
ISBN 9783037343289, Broschiert, 160 Seiten, 12,95 EUR

Klappentext zur Neuübersetzung aus Perlentaucher

Aus dem Französischen von Heinz Jatho. Mit einem Nachwort von Robin Celikates. Während seiner großen Nordamerikareise, die eigentlich den Beobachtungen des amerikanischen Rechtssystems gewidmet war und der wir letztendlich auch sein Hauptwerk „Die Demokratie in Amerika“ verdanken, begab sich Alexis de Tocqueville für zwei Wochen auf Abwege. Auf der Suche nach der Wildnis und den Ureinwohnern des Kontinents durchreist er den Bundesstaat New York, überquert den Eriesee und findet schließlich fast unberührte Täler im Distrikt Michigan. Der Bericht seiner Eindrücke und Begegnungen zeichnet ein unmittelbares Bild von der Verheerung und Erschließung, der Zerstörung und Zivilisierung des Kontinents und seiner Bevölkerung.

Über Tocqueville

Alexis de Tocqueville ist der Umgangsname von Alexis-Henri-Charles Clérel, Graf  von Tocqueville (1805-1859). Er ist Philosoph, Politiker, ein Vorläufer der Soziologie und Schriftsteller. Er ist mit Chateaubriand verwandt, der ein Onkel von ihm ist. Er wurde durch seine Betrachtungen über die Französische Revolution und die amerikanische Demokratie bekannt. Die hier beschriebene Reise machte er mit seinem Freund Gustave de Beaumont vom 19.7.bis zum 31.7.1831. Tocqueville begab sich mit seinem Freund nach Amerika, um für die französische Regierung das amerikanische Gefängniswesen zu studieren. Dabei nutzte er die Gelegenheit, die Region der großen Seen kennenzulernen.

In diesem Bereich sind Siedler aus England, Frankreich und den unlängst gegründeten Vereinigten Staaten unterwegs. Ihre Siedlungen stoßen bis an den  Rand der zivilisierten Welt vor, d.h. den von weißen Siedlern gerodeten sowie von Wild und Ureinwohnern bereinigten Gebieten. Tocqueville erweist sich dabei als scharfsinniger Beobachtung des ökologischen Raubbaus, der hier stattfindet. Er ist von Anbeginn an scharf auf die Überschreitung dieser unsichtbaren Grenze, um vielleicht noch einen letzten Blick auf die ursprüngliche Natur und ihre Bewohner vom Stamm der Chippewa zu erhaschen. Er ist ein ausgezeichneter Schriftsteller und man merkt schnell die Komplexität seiner Gedanken beim Übersetzen. Im Schreiben und Formulieren war er seinem Freund Beaumont deutlich überlegen. Da er diesen nicht durch die Veröffentlichung seiner bestechend gut formulierten Texte kränken wollte, verzichtete er zeitlebens auf eine Veröffentlichung. Der Reisebericht wurde dann auch erst posthum von seinem Freund de Beaumont im Jahr 1861 veröffentlicht.

Sein Leben, sein Werk und die Kritik an der Demokratie bei Genealogie Schlöder/Schleder

Verschiedene Ansichten über Gott

Der Katholizismus mit seiner großartigen Beharrlichkeit, seinen absoluten Dogmen, seinen schrecklichen Verdammnissen und seinen unermesslichen Belohnungen, die religiöse Anarchie der Reformation, altertümliches Heidentum: sie alle finden hier ihre Stellvertreter. Man verehrt dort bereits auf sechs unterschiedliche Weisen das Höchste Wesen, das alle Menschen nach seinem Vorbild geschaffen hat. Man macht sich mit Eifer den Himmel streitig, auf den jeder ein exklusives Erbe geltend macht. Und mehr noch, mitten im Elend von Einsamkeit und gegenwärtigen Übeln, erschöpft sich die menschliche Vorstellungskraft damit für die Zukunft unaussprechliche Leiden auszubrüten. Der Lutheraner verurteilt den Calvinisten zum ewigen Fegefeuer, der Calvinist den Unitarier und der Katholik fasst sie alle in einem allgemeinen Missfallen zusammen.

Die Religion

Wir fuhren fort: Dringt die Stimme der Religion manchmal bis zu ihnen (den Siedlern) durch? – Sehr selten; man hat in unseren Wäldern noch nichts vorsehen können, um die öffentliche Abhaltung eines Gottesdienstes zu ermöglichen. Fast jeden Sommer, das schon, durchstreifen einige Methodistenpfarrer die neuen Siedlungen. Die Nachricht ihrer Ankunft verbreitet sich wie ein Lauffeuer von Hütte zu Hütte, es ist die große Neuigkeit des Tages. Zum festgesetzten Zeitpunkt macht sich der Siedler mit seiner Frau und seinen Kindern auf gerade erst frisch durch den Wald geschlagenen Pfaden auf zum verabredeten Treffpunkt. Sie kommen aus einem Umkreis von 50 Meilen dorthin. Es ist keineswegs eine Kirche, wo sich die Gläubigen versammeln, sondern unter freiem Himmel, unter dem Blätterdach des Waldes. Eine Kanzel aus grob behauenen Baumstümpfen, große umgehauene Bäume als Bänke: so sieht die Ausstattung der rustikalen Kirche aus. Die Siedler und ihre Familien campen in den umliegenden Wäldern. An diesem Ort hält die Menge einen selten unterbrochenen Gottesdienst ab, der drei Tage und Nächte lang dauert. Man muss gesehen haben mit welcher Inbrunst sich die Menschen dem Gebet hingeben, mit welcher Andacht sie der weihevollen Stimme des Pfarrers lauschen. In der Wildnis ist man regelrecht ausgehungert nach Religion.

Deutsch von Robert Seidemann

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Vom Verschwinden der Ureinwohner

In mitten dieser ach so zivilisierten, so pedantisch auf Moral und Tugend versessenen  Gesellschaft begegnet man einer vollkommenen Empfindungslosigkeit, einer Art eiskaltem und erbarmungslosen Egoismus sobald  es sich um die indigenen Bewohner Amerikas handelt. Die Einwohner der Vereinigten Staaten machen keine Hetzjagd auf Indianer wie es die Spanier in Mexiko machten. Aber es ist dieselbe unbarmherzige Grundhaltung die hier wie überall sonst die europäische Rasse antreibt.

Wie oft begegneten uns während unserer Reise ehrbare Bürger die uns zu abendlicher Stunde, gemütlich in einer Ecke ihres Heims sitzend sagen: Täglich geht die Anzahl Indianer zurück. Das geschieht nicht unbedingt weil wir sie dauernd bekriegen, aber der Schnaps den wir ihnen billig verkaufen rafft jedes Jahr mehr von ihnen hinweg als es unsere Waffen je könnten. Diese Welt  hier gehört uns, fügen sie hinzu. Gott hat den ersten Einwohnern dieses Landes die Möglichkeit der Zivilisation verwehrt und sie so im Vorhinein zur unausweichlichen Vernichtung vorbestimmt. Die wahren Besitzer dieses Landes sind diejenigen, die es verstehen, ihm seine Reichtümer zu entreißen. Soweit zufrieden mit seinen Überlegungen geht der Amerikaner dann in seine Kirche, wo er einem Verbreiter der Evangelien zuhört, der ihm widerholt, dass alle Menschen Brüder sind und sie der Schöpfer sie alle nach demselben Vorbild gemacht hat und ihnen allen die Aufgabe mitgegeben hat sich zu gegenseitig zu beschützen.

Deutsch von Robert Seidemann

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Reiseroute

Alexis de Tocqueville, In der nordamerikanischen Wildnis, Reisebeschreibung aus dem Jahr 1831
Geschrieben auf dem Dampfer Superior, veröffentlicht posthum durch seinen Begleiter Beaumont im Jahr 1866. Titel des Reiseberichts im Original: „Quinze jours au désert“

New York war sein Arbeitsort im Jahr 1830. Als junger Justiziar sollte er für das Justizministerium das amerikanische Gefängniswesen untersuchen und Anregungen für Reformen im heimischen Strafvollzug sammeln. Im July 1831 reiste er mit seinem Freund Gustave de Beaumont zunächst auf dem Hudson bis nach Buffalo, N.Y. (ca.470 km). Von Buffalo aus legten sie dann weitere 100 Meilen (frz. Seemeilen d.h. 440 km) auf dem Eriesee bis nach Detroit zurück. Erst hier gelangten sie allmählich an die Randbezirke der nordamerikanischen Wildnis. Vom Ende des Eriesees aus ging es nun mit Pferden und unter der Führung von Indigenen weiter bis hin zu einer Siedlung der Ureinwohner am Saginawfluss: der langehegte Wunsch geht endlich in Erfüllung. Das Eintreffen dort beginnt mit einer erstaunlichen Überraschung. Der Indianer, der sie mit einem Kanu übersetzt spricht fließend Französisch mit normannischem Akzent…

Reiseverlauf T. (1117x684)

Seginaw, Michigan, die verbliebene Natur im Auenbereich mit kleinem National Wildlife Refuge

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Seginaw, wenige km flussabwärts. Das typische Gittermuster einer amerikanischen Stadt

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Vom allmählichen Vergehen der schönen Natur

Nachdem wir Mr. Williams verlassen hatten, setzten wir unseren Weg quer durch den Wald fort. Von Zeit zu Zeit tauchte ein kleiner See (diese Gegend ist voll davon) auf wie eine silberne Decke unter dem Blätterdach des Waldes. Es fällt schwer sich den Zauber auszumalen, der diese schöne Gegend umgibt, an der der Mensch noch nicht sein Lager aufgeschlagen hat und wo noch immer ein tiefer Frieden und eine durch nichts gestörte Stille herrschen. Ich habe in den Alpen furchterregende Einöden durchwandert, wo sich die Natur der Arbeit des Menschen widersetzt, aber sie entfaltet selbst noch in ihren Schrecken eine Größe, die die Seele bewegt und begeistert. Hier ist die Einsamkeit nicht weniger ausgeprägt, aber es erwachsen daraus nicht dieselben Vorstellungen. Die einzigen Gefühle, die man empfindet, wenn man diese blühende Wildnis durchstreift wo alles, wie in Miltons Paradies, vorbereitet ist für die Ausbreitung des Menschen, sind demütige und melancholische Stimmungen, ein unbestimmter Abscheu gegenüber dem zivilisierten Leben; eine Art von Wildnisinstinkt, der einen mit Trauer bedenken lässt, dass schon bald diese köstliche Einsamkeit ihr Aussehen ändern wird. In der Tat rückt die weiße Rasse durch die umgebenden Wälder vor und in einigen wenigen Jahren wird der Europäer die Bäume gefällt haben, die sich im kristallklaren Wassern der Seen spiegeln und das Wild, das ihre Ufer bevölkert hat, in neue Wildnisse gezwungen haben.
Deutsch von Robert Seidemann

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Erkenntnis des Erhabenen in der Natur bei einer abendlichen Kanufahrt am Seginaw

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Telemark, Norwegen

Dieser Text spricht mir persönlich aus der Seele, insofern ich als Paddler die angesprochene Erfahrung schon selbst machen konnte. Mein deutscher Text reflektiert deshalb auch das, was ich dabei erfahren habe. Zu welch unglaublicher Nuancierung und Feinheit der Formulierungen der Reisende fähig war, kann man an diesem einen einzigen Satz ersehen. Da hilft beim Übersetzen nur eins: auseinandernehmen.

« Qui peindra jamais avec fidélité ces moments si rares dans la vie où le bien-être physique vous prépare à la tranquillité morale et où il s’établit devant vos yeux comme un équilibre parfait dans l’univers, alors que l’âme, à moitié endormie, se balance entre le présent et l’avenir, entre le réel et le possible, quand, entouré d’une belle nature, respirant un air tranquille et tiède, en paix avec lui-même au milieu d’une paix universelle, l’homme prête l’oreille aux battements égaux de ses artères dont chaque pulsation marque le passage du temps qui pour lui semble ainsi s’écouler goutte à goutte dans l’éternité. »

Philosophisch betrachtet ist die Passage ein wunderbares Beispiel für die Erkenntnis des Erhabenen. Das den Betrachter erhebende an der Schönheit der Natur ist das durch die Betrachtung ausgelöste Gefühl der Unendlichkeit, wo allein unsere Erkenntnis sich ästhetisch dem Absoluten und wenn man so will göttlichen für kurze Augenblicke nähert.

Tocqueville schildert ausführlich die Mittelbarkeit des Gefühls dieser Überwältigung, wobei er den Kreis der Allgemeinheit einschränkt: Wie sollen Menschen, die entsprechende Regionen gar nicht kennen, also sozusagen keine Paddler sind und nie sich der Wildnis näherten, ein solches Empfinden jemals haben können? Die Abwesenheit klarer Begriffe erklärt er mit einer vermeintlichen Unzulänglichkeit der Sprache. Dabei ist es doch stets diese Erfahrung und niemals das begriffliche Denken, was uns zu ästhetischen Urteilen berechtigt. Das Fehlen der Begriffe begründet das Urteil: „Schön ist, was ohne Begriff allgemein gefällt.“ (Kant, Kritik der Urteilskraft, §9/ S.879). Wie immer in solchen Situationen fehlen ihm die Worte, weil er etwas ausdrücken möchte, für das die Sprache und das Denken in Begriffen weitestgehend ungeeignet ist.

Eine abendliche Kanufahrt am Seginaw

Alexis de Tocqueville, Tocqueville au Bas-Canada. (Pdf S. 43/44), Sommer 1831:

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Asenen, Schweden

Als der Abend gekommen war stiegen wir wieder ins Kanu. Wir vertrauten auf die am Morgen erworbene Geschicklichkeit im Umgang mit dem Boot um allein einen Seitenarm des Saginaw hinauf zu paddeln, den wir vorher nur eingesehen hatten. Der Himmel war klar und wolkenlos, kein Lüftchen regte sich. Der Fluss schob seine Wassermassen durch einen dichten Wald, war dabei aber so langsam, dass es beinahe unmöglich war, zu sagen in welcher Richtung die Strömung ging.

Nach meinem Empfinden muss man, um sich eine angemessene Vorstellung von den Wäldern der Neuen Welt zu machen, einem der Flussläufe folgen, die in ihrem Schatten dahinströmen. Die Flüsse sind hier wie Gleise. Die Vorhersehung hat großen Wert darauf gelegt, diese in die Wildnis zu legen um sie so den Menschen zugänglich zu machen. Wenn man sich durch den Wald einen Weg bahnt, ist der Blick meistens stark begrenzt. Darüber hinaus ist der Weg, auf dem man dann geht, Menschenwerk. Die Flüsse sind im Gegensatz dazu Wege, auf denen man keine Spuren hinterlässt. Ihre Ufer lassen alles erkennen, was eine üppige und sich selbst überlassene Natur an großartigen und wunderbaren Eindrücken zu bieten hat. Die Wildnis lag zweifellos so vor uns, wie sie sich schon dem Anblick unserer Urahnen vor 6000 Jahren dargeboten hat: eine blühende Abgeschiedenheit, köstlich und mit Duft erfüllt, eine herrliche Behausung, ein lebender Palast, für Menschen erbaut, bis zu dem aber der Herrscher noch nicht vorgedrungen war. Das Kanu glitt leicht und geräuschlos dahin. Um uns herum herrschte eine unfassbare Ruhe und majestätische Stille. Wir waren völlig ergriffen und gebannt vom Anblick eines solchen Schauspiels. Unsere Dialoge wurden zunehmend spärlicher. Bald schon tauschten wir unsere Gedanken nur noch flüsternd aus. Schließlich verstummten wir gänzlich, zogen im Gleichklang unsere Paddel durchs Wasser und verfielen dabei beide in eine gelassenen Traumzustand von unaussprechlichem Zauber.

Wie ist zu erklären, dass die menschlichen Sprachen, die Begriffe für alle Arten von Schmerzen gefunden haben, auf unüberwindliche Schwierigkeiten stoßen, wenn es darum geht den zartesten und natürlichsten Empfindungen unseres Herzens Ausdruck zu verleihen? Wer vermag jemals verlässlich jene seltenen Augenblicke im Leben auszumalen in denen das eigene Wohlbefinden uns den Weg bereitet zur spirituellen Gelassenheit und wo sich vor unseren Augen ein vollkommenes, universales Gleichgewicht einstellt während der Geist, halb träumend, sich auf dem schmalen Grat zwischen Gegenwart und Zukunft, zwischen Realem und Möglichem bewegt. Umgeben von einer wunderbaren Natur atmen wir, mit uns selbst im Reinen und inmitten eines universellen Friedens, eine sanfte und feuchte Luft. Wir richten unsere Aufmerksamkeit auf das gleichmäßige Klopfen in unseren Arterien, von denen jeder einzelne Pulsschlag das Vergehen der Zeit markiert, die uns Schlag um Schlag in die Ewigkeit zu entschwinden scheint. Zahlreiche Menschen haben im Laufe eines langen Lebens vielleicht eine Vielzahl an Jahren vorüberziehen sehen ohne auch nur ein einziges Mal etwas vergleichbares zu empfinden, wie wir es gerade zu beschreiben versuchten. Diese können uns nicht verstehen. Aber es gibt doch einige, davon sind wir überzeugt, in deren Gedächtnis und im Grund deren Herzens etwas anklingt, das sich zu unseren Bildern zusammenfügt und bei denen eine Erinnerung an diese wenigen flüchtigen Stunden erwacht, die weder die Zeit noch die Geschäftigkeit des Alltags auszulöschen vermögen.

Deutsche Übertragung: Robert Seidemann