Alexis de Tocqueville ist der Umgangsname von Alexis-Henri-Charles Clérel, Graf von Tocqueville (1805-1859). Er ist Philosoph, Politiker, ein Vorläufer der Soziologie und Schriftsteller. Er ist mit Chateaubriand verwandt, der ein Onkel von ihm ist. Er wurde durch seine Betrachtungen über die Französische Revolution und die amerikanische Demokratie bekannt. Die hier beschriebene Reise machte er mit seinem Freund Gustave de Beaumont vom 19.7.bis zum 31.7.1831. Tocqueville begab sich mit seinem Freund nach Amerika, um für die französische Regierung das amerikanische Gefängniswesen zu studieren. Dabei nutzte er die Gelegenheit, die Region der großen Seen kennenzulernen.
In diesem Bereich sind Siedler aus England, Frankreich und den unlängst gegründeten Vereinigten Staaten unterwegs. Ihre Siedlungen stoßen bis an den Rand der zivilisierten Welt vor, d.h. den von weißen Siedlern gerodeten sowie von Wild und Ureinwohnern bereinigten Gebieten. Tocqueville erweist sich dabei als scharfsinniger Beobachtung des ökologischen Raubbaus, der hier stattfindet. Er ist von Anbeginn an scharf auf die Überschreitung dieser unsichtbaren Grenze, um vielleicht noch einen letzten Blick auf die ursprüngliche Natur und ihre Bewohner vom Stamm der Chippewa zu erhaschen. Er ist ein ausgezeichneter Schriftsteller und man merkt schnell die Komplexität seiner Gedanken beim Übersetzen. Im Schreiben und Formulieren war er seinem Freund Beaumont deutlich überlegen. Da er diesen nicht durch die Veröffentlichung seiner bestechend gut formulierten Texte kränken wollte, verzichtete er zeitlebens auf eine Veröffentlichung. Der Reisebericht wurde dann auch erst posthum von seinem Freund de Beaumont im Jahr 1861 veröffentlicht.
Sein Leben, sein Werk und die Kritik an der Demokratie bei Genealogie Schlöder/Schleder