Mobile – Stabile

Überlegungen zu den Kunstwerken von Calders und ein Besuch im Calders-Saal im Sprengelmuseum Hannover

Prof. Dr. Jörg Dünne aus Erfurt bezog sich bei seinem Vortrag im Rahmen des Forums Junge Romanistik am 15.3.17 auf die Kunstwerke von Calders. Die Werke Calders sind filigrane Mobiles aus lackierten Metallscheiben, die man in einem Raum z.B. vor dem Fenster aufhängt damit sie dort von der Luft bewegt ihre Kreise drehen. Durch ihre Aufhängung können die einzelnen Teile des Mobiles eine Vielzahl von Positionen einnehmen, aber stets nur im wohldefinierten Abstand, der durch die Drähte der Konstruktion vorgegeben ist.

© Seidemann Solar GmbH
Foto Robert Seidemann, Sprengelmuseum, Hannover

Dünne macht dazu eine bemerkenswerte Aussage: „Stabilität wird kulturtechnisch hergestellt“. Sie ist wie die Harmonie in der Musik oder der Bildaufbau des Gemäldes ein künstlerischer Akt. Sartre betrachtet die Mobiles seines Zeitgenossen und Nachbarn im Vergleich zur Plastik und der Malerei: « La sculpture suggère le mouvement, la peinture suggère la profondeur ou la lumière. Calder ne suggère rien : il attrape de vrais mouvements vivants et les façonne. Ses mobiles ne signifient rien, ne renvoient à rien qu’à eux-mêmes : ils sont, voilà tout ; ce sont des absolus. » J.P. Sartre « Les mobiles de Calder », en situations III, 1946.

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Foto Robert Seidemann, Sprengelmuseum Hannover

Andere seiner Kunstwerke sind große Metallkonstruktionen, die frei im öffentlichen Raum stehen. Auch Sie sind sie filigran, durchsichtig und erwecken den Anschein, sie könnten beim nächste Wind entschwinden oder einfach abheben. Sie setzten sich aus Stahlplatten zusammen, die sich gegenseitig stützen und nur so zum Stabile werden und nicht umstürzen.

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Foto Robert Seidemann, Maschseeufer, Hannover

Lebendige Glühbirnen

Bringen Licht ins Dunkel: Glühbirnen. Auch in der Kunst.

Für die Ausstellung „BLUE MOON — THE FEELING OF LIGHT“ in der HGN in Duderstadt musste der Eingangsbereich verdunkelt werden. Licht kommt in der Dunkelheit groß raus und an einzelnen Punkten am besten zur Geltung. Die von der Decke baumelnden und in sanften Grüntönen schimmernden Glühbirnen sind etwas eigenartig. Sie leuchten wie gewohnt, aber die Farbe hat andere Ursachen: In der Birne befindet sich ein Biotop, eine Miniaturwelt. Kleine Pflanzen leben hier und strecken sich der künstlichen Sonne entgegen. Sie haben eine bläuliche Flüssigkeit unter sich, in der die Nährstoffe enthalten sind, mit denen sie sich versorgen, eine Art Miniaturursuppe:

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Bei den Pflanzen handelt es sich ausschließlich um fleischfressende Pflanzen, die hier sozusagen vegan leben. Ist die Suppe alle, sterben die Pflanzen und die Miniaturwelten gehen unter. Ein Besucher neben mir ist ebenfalls ganz angetan von dieser Installation und schwingt sich zum höchsten Lob auf, das er aus seinem täglichen Leben kennt und fragt den Museumsscout: Kann man das kaufen?

 

 

Massacre ou le bourreau de soi-même

Gemälde von Jean d’Esparbes:
„Massacre ou le bourreau de soi-même“ Que reste-t-il de nos vœux ?

IMG_8943Musée d’Art moderne et contemporain de Strasbourg

Que reste-t-il de nos vœux ?

Jean d’Esparbes, 1900 – 1968

Massacre ou le bourreau de soi-même

Da sind wir nun auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten: Jeder Wurf ein Treffer! Wir haben die Wahl: gehe ich als Richter durch die Welt, als Pfaffe, Clown, Regent oder Scheinheiliger. Aber die Wahl will schon gut überlegt sein, da schaut man doch gern nochmal nach, was die Anderen so empfehlen. Und die bekannten Lustbarkeiten haben auch noch ein Wort mitzureden: Sex, Suff und Spiel beeinflussen den Werfer beim Entwurf seines Lebens. Das Ergebnis kann da schon schnell mal daneben gehen: Anstatt des Sängers oder Barden wird man ein Erbsenzähler oder scheinheiliger Kirchenfürst. Bei all den Einflüssen und Stereotypen geht das Individuum mit seinen Anlagen unter. Die Vorsätze sind hin, der Entwurf ist schiefgelaufen, man hat sich dem falschen Beruf oder dem Alkohol geopfert. Borges sagt: In jedem Augenblick kann ich das Gesicht sein oder die Maske. Bei Jean d’Esparbes Bild scheint alles zur Maske werden zu wollen. Der Griff zum Ball ist von Gier und Anspannung gezeichnet: da kann es einer schlichtweg kaum erwarten. Einen Wurf hat er ja noch…

Macondo in der Malerei

Artgraceale - Blog de Aleja Lavodnas

Acrílico sobre madera. 150 x 50 cms Acrílico sobre madera. 150 x 50 cms

Me crié en Macondo, esa es la realidad de todos los que hemos vivido, nacido o crecido en la costa. Mi Macondo lleno de colores, de mariposas, de mar y de sal, la Cantera y las historias de Abuelín y Maso en Arenal. La bahía de Manga… bañarse en un aguacero y el maní caliente (¡a veinte!), el Pastelillo y los atardeceres desde la muralla, amanecer en la playa, Cholón, el lorito real, las cocadas y las alegrías, el mango verde y el raspao del chino, el día de las velitas, las chispitas mariposa, las iguanas, los mangos, los nísperos, el limón mandarina, la papaya y el caballito; el calor, las veraneras, las arepitas de anís y me regaló una flor de cien años.

No es sólo un homenaje a Gabo, es mi nostalgia, de mi tierra, que con cada año que paso afuera…

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