Comentarios / Bemerkungen zum Samstagsdieb

Un mundo al revés
Hugo: durante la semana cuida a un banco, el sábado por la noche se convierte en ladrón. Parecido a Jekyll y Hyde cambia de carácter. Además, Ana, es una persona pública, trabajando en una estación de radio. Así, el radioyente insólito encuentra el jefe de su programa preferido. Punto común: la música popular. Otro cambio es el ladrón que da miedo y que poco a poco se transforme en amigo de la familia. Dando miedo al inicio, se convierte en buen amigo. Por fin los tres disfruten del domingo como ninguna otra familia del barrio.  Otro cambio: la mujer, la insomne emprendida, que bebe el vino con la pastilla al lugar del criminal y empieza a dormir. El, al contrario de que se puede pensar, el criminal no abusa a la mujer muy guapa, pero juega con la niña y se comporta cuasi infantil. ¿No había que prometer que la niña no lo ve? Incluso el lenguaje: ella le descubre en fraganti, palabro que típicamente  usamos conectado a extravías sexual.  Pero al pistolero le gusta jugar al buen padre de familia. Por fin, cuando el ladrón se va, le da consejos a la mujer que hacer para evitar robos. La mujer no siente un alivio cuando el hombre se va pero le invita a regresar.

Gabo ist schon ein Genie: er spielt mit unseren Vorurteilen und Klischees: er kennt sie nur zu genau und stellt sie ohne großes Federlesen komplett auf den Kopf. Alles ist kurz und knapp gehalten, Diebe haben keine Zeit für poetische Eskapaden. Der Text läuft schlicht im Präsens ab. Es geht flugs voran. Nach dem zweiten Satz ist der Plot beschrieben, sind alle Personen bekannt und sind mitten im gefährlichen Geschehen. Dann wird es putzig: der Einbrecher schlüpft in die Rolle des Hausherrn, zieht eine seiner Hosen an: die Größe scheint zu stimmen. Aber alles kommt erstens anders als man zweitens denkt: der Gangster will der hübschen Dame des Hauses nicht an die Wäsche, nicht er sondern sie trinkt das Schlafmittel. Am Ende gibt er fast alles wieder zurück (fast? Was hat er wohl behalten?). Als er schon weit weg ist, ruft sie ihn nochmal zurück: der Gatte ist am nächsten Week-end wieder verreist: Ein Wink mit dem Zaunpfahl. Er trollt sich, glücklich und zufrieden wie ein frisch Verliebter. Den Text in einer Gruppe wie wir gestern im cursillo de conversación mit Viviana zu besprechen macht erst recht Spaß: Einer allein kommt gar nicht auf so viele Deutungsmöglichkeiten. Ist der Dieb der verkleidete Ehemann? Was macht der Gatte an den Wochenenden: besucht er seine Freundin? Werden sie das Spiel so noch lange spielen? Hat er alles zurückgegeben bis auf ihr Herz? Fragen über Fragen, eine Geschichte die Geschichten gebiert ohne Ende. Einfach toll. Gregor Samsa lässt schön grüßen.

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Der Samstagsdieb

Erzählung von Gabriel García Márquez. Übersetzung Robert Seidemann

Hugo, ein Dieb der nur an den Wochenenden klaut, betritt ein Haus an einem Samstag in der Nacht. Ana, die Hausbesitzerin, eine hübsche Dreißigjährige von leidenschaftlicher Schlaflosigkeit, erwischt ihn in flagranti. Mit der Pistole bedroht, übergibt die Frau ihm alle Schmuckstücke und Wertsachen und bittet ihn, er möge sich nicht Pauli nähern, ihrer drei Jahre alten Tochter. Nichtsdestoweniger sieht die Tochter ihn und er erobert sie mit einiger Magie. Hugo denkt: „Wozu so bald weggehen, wenn man es hier so gut hat?“ Er könnte das ganze Wochenende bleiben und die Situation in vollen Zügen genießen, denn der Ehemann -das hatte er ausspioniert- kommt von seiner Geschäftsreise erst am Sonntag in der Nacht zurück. Der Dieb überlegt es sich reiflich: er zieht sich die Hosen des Hausherren an und bittet Ana, sie möge für ihn kochen, sie möge den Wein aus dem Keller holen und sie möge Musik auflegen zum Essen, denn ohne Musik kann man nicht leben.

Ana ist besorgt um Pauli und während sie das Abendessen bereitet, denkt sie sich etwas aus, um den Kerl aus ihrem Haus zu bekommen. Aber sie kann nicht viel ausrichten, denn Hugo hat die Telefonkabel durchtrennt, das Haus liegt abseits, es ist Nacht und niemand wird vorbeikommen.

Ana beschließt in Hugos Glas eine Schlaftablette zu tun. Während des Essens bemerkt der Dieb, der unter der Woche als Wachmann bei einer Bank arbeitet, dass Ana die Moderatorin seines Lieblingsprogramms im Radio ist, das Programm mit der Schlagermusik, dass der immer jede Nacht hört. Hugo ist ihr großer Bewunderer und während sie dem großartigen Benny lauschen, wie er singt, wie es einstmals war, sprechen sie über Musik und Musiker. Ana bereut, ihn einzuschläfern, aber Hugo verhält sich ruhig und hat keine Absichten sie zu belästigen oder zu vergewaltigen, aber es ist schon zu spät, denn das Schlafmittel ist bereits im Glas und der Dieb trinkt zufrieden gänzlich aus. Es hat jedoch eine Verwechslung gegeben, derjenige der das Glas mit der Pille getrunken hat, ist sie. Ana schläft postwendend ein.

Am nächsten Morgen erwacht Ana vollständig angezogen und schön mit einer Decke zugedeckt in ihrem Schlafzimmer. Im Garten spielen Hugo und Pauli, gerade haben sie das Frühstück beendet. Ana wundert sich, dass sie sich so gut verstehen. Obendrein gefällt ihr, wie dieser Dieb kocht und der letzten Endes recht attraktiv ist. Ana beginnt ein wundersames Glücksgefühl zu verspüren.

In diesem Augenblick kommt eine Freundin vorbei um sie zum Essen einzuladen. Hugo wird nervös, aber Ana erfindet eine Erkrankung der Kleinen und verabschiedet sie flugs. So bleiben die Drei gemeinsam zuhause um den Sonntag zu genießen. Hugo repariert die Fenster und das Telefon, das er in der vorherigen Nacht zerlegt hatte und pfeift dabei. Ana bemerkt, dass er so gut Salsa tanzt, ein Tanz der sie begeistert, den sie aber nie mit irgendwem praktizieren kann. Sie schlägt ihm ein Tänzchen vor und sie bringen sich in Stellung: auf diese Weise tanzen sie bis zum Beginn des Abends. Pauli beobachtet sie, schließlich schläft sie ein. Endlich erschöpft sinken sie in einen Sessel im Wohnzimmer.

Dem Glücklichen schlägt keine Stunde, schon ist es Zeit, dass der Ehemann zurückkehrt. Obwohl Ana sich weigert, gibt Hugo quasi alles, was er geraubt hatte, zurück und gibt ihr einige Ratschläge, damit sich nicht Diebe ins Haus schleichen und verabschiedet sich von den beiden Frauen mit nicht wenig Traurigkeit. Ana schaut, wie er sich entfernt. Hugo ist kurz vor dem Entschwinden, da ruft sie ihn laut. Als er zurückkehrt, sagt sie ihm, während sie ihm fest in die Augen schaut, dass ihr Ehemann am kommenden Wochenende wiederum auf Reisen geht. Der Samstagsdieb geht glücklich fort, tanzt durch die Straßen des Viertels, während die Dämmerung hereinbricht.

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Ladrón de sábado

Hugo, un ladrón que sólo roba los fines de semana, entra en una casa un sábado por la noche. Ana, la dueña, una treintañera guapa e insomne empedernida, lo descubre in fraganti. Amenazada con la pistola, la mujer le entrega todas las joyas y cosas de valor, y le pide que no se acerque a Pauli, su niña de tres años. Sin embargo, la niña lo ve, y él la conquista con algunos trucos de magia. Hugo piensa: «¿Por qué irse tan pronto, si se está tan bien aquí?» Podría quedarse todo el fin de semana y gozar plenamente la situación, pues el marido -lo sabe porque los ha espiado- no regresa de su viaje de negocios hasta el domingo en la noche. El ladrón no lo piensa mucho: se pone los pantalones del señor de la casa y le pide a Ana que cocine para él, que saque el vino de la cava y que ponga algo de música para cenar, porque sin música no puede vivir.

A Ana, preocupada por Pauli, mientras prepara la cena se le ocurre algo para sacar al tipo de su casa. Pero no puede hacer gran cosa porque Hugo cortó los cables del teléfono, la casa está muy alejada, es de noche y nadie va a llegar. Ana decide poner una pastilla para dormir en la copa de Hugo. Durante la cena, el ladrón, que entre semana es velador de un banco, descubre que Ana es la conductora de su programa favorito de radio, el programa de música popular que oye todas las noches, sin falta. Hugo es su gran admirador y. mientras escuchan al gran Benny cantando Cómo fue en un casete, hablan sobre música y músicos. Ana se arrepiente de dormirlo pues Hugo se comporta tranquilamente y no tiene intenciones de lastimarla ni violentarla, pero ya es tarde porque el somnífero ya está en la copa y el ladrón la bebe toda muy contento. Sin embargo, ha habido una equivocación, y quien ha tomado la copa con la pastilla es ella. Ana se queda dormida en un dos por tres.

A la mañana siguiente Ana despierta completamente vestida y muy bien tapada con una cobija, en su recámara. En el jardín, Hugo y Pauli juegan, ya que han terminado de hacer el desayuno. Ana se sorprende de lo bien que se llevan. Además, le encanta cómo cocina ese ladrón que, a fin de cuentas, es bastante atractivo. Ana empieza a sentir una extraña felicidad.

En esos momentos una amiga pasa para invitarla a comer. Hugo se pone nervioso pero Ana inventa que la niña está enferma y la despide de inmediato. Así los tres se quedan juntitos en casa a disfrutar del domingo. Hugo repara las ventanas y el teléfono que descompuso la noche anterior, mientras silba. Ana se entera de que él baila muy bien el danzón, baile que a ella le encanta pero que nunca puede practicar con nadie. Él le propone que bailen una pieza y se acoplan de tal manera que bailan hasta ya entrada la tarde. Pauli los observa, aplaude y, finalmente se queda dormida. Rendidos, terminan tirados en un sillón de la sala.

Para entonces ya se les fue el santo al cielo, pues es hora de que el marido regrese. Aunque Ana se resiste, Hugo le devuelve casi todo lo que había robado, le da algunos consejos para que no se metan en su casa los ladrones, y se despide de las dos mujeres con no poca tristeza. Ana lo mira alejarse. Hugo está por desaparecer y ella lo llama a voces. Cuando regresa le dice, mirándole muy fijo a los ojos, que el próximo fin de semana su esposo va a volver a salir de viaje. El ladrón de sábado se va feliz, bailando por las calles del barrio, mientras anochece.

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