Und wieder blaut ein neuer Tag

Im Roman klingen Opern, Bilder und Gedichte an. Ein Beispiel ist das Gedicht „Today“ von Thomas Carlyle (1795-1881). Es taucht in unterschiedlichen Zusammenhängen und gewandelter Zitierweise auf. Ein Beispiel dazu von S. 446 der Ausgabe von zweitausendeins: „Gereizt warf er die Zeitung auf die Fensterbank und schaute hinaus in den grauen Himmel. – Es blaut ein Tag…mal wieder, murmelte er, während die gemessenen Harfenklänge im Hintergrund erstarben und er sich vom Fenster wegdrehte.“

Thomas Carlyle

Today

So here hath been dawning

Another blue Day:

Think wilt thou let it

Slip useless away.

 X

Out of Eternity

This new Day is born;

Into Eternity,

At night, will return.

 X

Behold it a foretime

No eye ever did:

So soon it forever

From all eyes is hid.

 X

Here hath been dawning

Another blue Day:

Think wilt thou let it

Slip useless away.

Recognitions

Eine nicht enden wollende Kette von Wiedererkennen zieht sich durch das Buch. Wenn man den ausgelegten Pisten von Gaddis folgt, gerät man schnell in andere Geisteswelten. Viele sind längst vergangen, haben aber in Wörtern, Bildern, Texten oder der Musik ein für allemal Zeichen gesetzt, sind in unsere Gedankenwelt eingegangen. Es handelt sich um eine Art von Kulturgeschichte der westlichen Zivilisation, ähnlich wie sie von Friedel verfasst wurde, nur eben jetzt in Romanform.

Generell sind bei Gaddis die drei Grundpfeiler des des amerikanischen Wesens beschrieben:
Geld (JR) Religion (Recognitions) und Gerichtsbarkeit (Frolic of ist own).

Religion

Unter der trostlosen Oberfläche des Sonntäglichen Einerleis der Gottesdienste einer reformierten und dabei zu Tode säkularisierten Gemeinde „die grauen Gesichter“ besinnt sich Referent Gwyon auf das katholische Christentum. Heilige, Märtyrer, Päpste und ihre häretischen Gegenspieler ziehen an ihm vorüber. Das Ganze gewürzt mit ironischen Anspielungen auf Namen und Orte die sich zwar auf den ersten Blick authentisch klingen, aber reine Ironie sind. Dazu gehört der Aufenthalt im Kloster San Zwingli de la Otra Vez, einer verwegenen Kreuzung des Schweizer Reformators mit den Spanischen Mönchen vom anderen Mal mit dem Orgelspieler Manomuerto, dem toten Händchen. Von da aus sind es nur noch wenige Schritte zum Mithraskult. Feierliche Anlässe sind dazu Weihnachten, die Saturnalien, das Mithrasfest, die heidnischen Feiern der Wintersonnenwende, alles findet zur gleichen Zeit statt, dient im weltlichen Bereich gleichen Zwecken und wird kreuz und quer zitiert.

Musik: Es klingt immer wieder Musik: z.B.Opern

Malerei: Schwerpunkt ist die flämische Malerei und als Thema die Fälschung der Werke bzw. der Hinzuerfindung

Literatur

Poesie: es klingen Gedichte an, oft nur angedeutet

Polyglott: das Buch enthält Passagen auf: Deutsch, Ungarisch, Spanisch, Französich