Massacre ou le bourreau de soi-même

Gemälde von Jean d’Esparbes:
„Massacre ou le bourreau de soi-même“ Que reste-t-il de nos vœux ?

IMG_8943Musée d’Art moderne et contemporain de Strasbourg

Que reste-t-il de nos vœux ?

Jean d’Esparbes, 1900 – 1968

Massacre ou le bourreau de soi-même

Da sind wir nun auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten: Jeder Wurf ein Treffer! Wir haben die Wahl: gehe ich als Richter durch die Welt, als Pfaffe, Clown, Regent oder Scheinheiliger. Aber die Wahl will schon gut überlegt sein, da schaut man doch gern nochmal nach, was die Anderen so empfehlen. Und die bekannten Lustbarkeiten haben auch noch ein Wort mitzureden: Sex, Suff und Spiel beeinflussen den Werfer beim Entwurf seines Lebens. Das Ergebnis kann da schon schnell mal daneben gehen: Anstatt des Sängers oder Barden wird man ein Erbsenzähler oder scheinheiliger Kirchenfürst. Bei all den Einflüssen und Stereotypen geht das Individuum mit seinen Anlagen unter. Die Vorsätze sind hin, der Entwurf ist schiefgelaufen, man hat sich dem falschen Beruf oder dem Alkohol geopfert. Borges sagt: In jedem Augenblick kann ich das Gesicht sein oder die Maske. Bei Jean d’Esparbes Bild scheint alles zur Maske werden zu wollen. Der Griff zum Ball ist von Gier und Anspannung gezeichnet: da kann es einer schlichtweg kaum erwarten. Einen Wurf hat er ja noch…

Recognitions

Eine nicht enden wollende Kette von Wiedererkennen zieht sich durch das Buch. Wenn man den ausgelegten Pisten von Gaddis folgt, gerät man schnell in andere Geisteswelten. Viele sind längst vergangen, haben aber in Wörtern, Bildern, Texten oder der Musik ein für allemal Zeichen gesetzt, sind in unsere Gedankenwelt eingegangen. Es handelt sich um eine Art von Kulturgeschichte der westlichen Zivilisation, ähnlich wie sie von Friedel verfasst wurde, nur eben jetzt in Romanform.

Generell sind bei Gaddis die drei Grundpfeiler des des amerikanischen Wesens beschrieben:
Geld (JR) Religion (Recognitions) und Gerichtsbarkeit (Frolic of ist own).

Religion

Unter der trostlosen Oberfläche des Sonntäglichen Einerleis der Gottesdienste einer reformierten und dabei zu Tode säkularisierten Gemeinde „die grauen Gesichter“ besinnt sich Referent Gwyon auf das katholische Christentum. Heilige, Märtyrer, Päpste und ihre häretischen Gegenspieler ziehen an ihm vorüber. Das Ganze gewürzt mit ironischen Anspielungen auf Namen und Orte die sich zwar auf den ersten Blick authentisch klingen, aber reine Ironie sind. Dazu gehört der Aufenthalt im Kloster San Zwingli de la Otra Vez, einer verwegenen Kreuzung des Schweizer Reformators mit den Spanischen Mönchen vom anderen Mal mit dem Orgelspieler Manomuerto, dem toten Händchen. Von da aus sind es nur noch wenige Schritte zum Mithraskult. Feierliche Anlässe sind dazu Weihnachten, die Saturnalien, das Mithrasfest, die heidnischen Feiern der Wintersonnenwende, alles findet zur gleichen Zeit statt, dient im weltlichen Bereich gleichen Zwecken und wird kreuz und quer zitiert.

Musik: Es klingt immer wieder Musik: z.B.Opern

Malerei: Schwerpunkt ist die flämische Malerei und als Thema die Fälschung der Werke bzw. der Hinzuerfindung

Literatur

Poesie: es klingen Gedichte an, oft nur angedeutet

Polyglott: das Buch enthält Passagen auf: Deutsch, Ungarisch, Spanisch, Französich