13. Bodensee-Umrundung

Im July in einer Gruppe von 20 Paddlern in Etappen rund um das schwäbische Meer unter karibenischen Bedingungen.

Vom 25.7. bis 4.8. hat Harald Kalfaß seine in Insiderkreisen mittlerweile recht begehrte Bodensee-Umrundung als Gepäckfahrt im Kajak durchgeführt. 18 im ausdauernden Paddeln geübte Frauen und Männer sind aus dem ganzen Bundesgebiet und sogar aus England angereist, um an der Fahrt teilzunehmen. Die 13 war für unsere Runde eine Glückszahl, denn wir haben eine Tour ohne größere Blessuren, dafür aber mit viel Sonnenschein, wenig Wind, einem ausgewogenen Mix aus Paddeln und Kultur und last but not least mit viel Spaß erlebt.

Copyright 2015 Robert Seidemann

Treffen in Radolfszell 

Treffpunkt aller Teilnehmer ist das schön gelegene Bootshaus des KC-Radolfszell. Die Sommerferien in Baden-Württemberg haben gerade erst begonnen, so dass die Zeltwiese noch frei ist und die vielen Zelte und Boote problemlos aufnimmt.  Am Nachmittag bringen wir zum ersten Mal unsere Seekajaks im Bodensee zu Wasser. Die Fahrt geht am Hafen von Radolfzell vorbei an schönen Villen und den Sanatorien auf der Halbinsel Mettnau bis zum Gnadensee. Unterwegs reizt ein Badehäuschen in Fachwerktechnik neben einer alten Villa zum Fotografieren. Nur die Villenbewohner am Strand regen sich mächtig über den Fotografen auf. Es müssen wohl sehr prominente Leute sein.

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Gegen Abend versammeln sich die Teilnehmer der 13. Bodenseeumrundung in großer Runde mit Blick auf den See, den es zu umrunden gilt. Harald Kalfaß begrüßt uns als Veranstalter der Fahrt und Manfred Schweizer als Präsident des Bodensee Kanu Rings. Auch wir Teilnehmer stellen uns jeweils kurz vor. Wir sind aus allen Teilen Deutschlands angereist und sogar eine englische Paddlerin hat sich der Gruppe angeschlossen. Letzte Schwimmwesten werden noch vom KC Radolfszell an schlecht ausgerüstete Wanderpaddler ausgeliehen, da Schwimmwesten in der Schweiz Pflicht sind und hohe Strafen drohen.

Der Oberrhein

Vom Bootshaus aus  queren wir den See, paddeln an Iznang vorbei und umrunden das Naturschutzgebiet vor Horn mit dem Blick auf die weithin sichtbare Kirche am Berghang. Es ist schwülwarm und die Sonne heizt uns schon ganz schön ein. Nach dem großen Bogen um das „Bermuda Dreieck“ (hier treffen der Gnadensee, der Zellersee und der Untersee zusammen und es kann bei schlechtem Wetter zu gefährlichem Kabbelwasser kommen) geht es im Untersee weiter. Der Wind frischt auf und wir merken die stechende Sonne nicht mehr. Nach der ersten Rast in Wangen geht die Fahrt weiter zum See-Ende an der Insel Werd vorbei nach Stein am Rhein, wo spürbar die Strömung beginnt. Wir gehen gleich nach der Brücke an Land, um uns eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Städte nördlich der Alpen näher anzusehen. Die nur 3000 Einwohner des Ortes haben sicher alle Hände voll zu tun, um die  vielen Besucher zufrieden zu stellen.

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Nach dem Sightseeing geht es bei Gegenwind und starker Strömung den schönen Hochrhein bis Schaffhausen hinab. Beim Kanuclub Schaffhausen, dem Endpunkt der Fahrt, werden wir mit Kaffee und Kuchen begrüßt. Unsere Boote werden mit zwei Bootsanhängern zurück zum Radolfzeller Kanu-Club gebracht. Wir nehmen unter der Leitung von Lilo, der Frau unseres Fahrtenleiters Harald, Kurs auf den Bahnhof. So lernen wir noch die Altstadt kennen und besichtigen im Münster den Kreuzgang und den Kräutergarten. Mit einmal Umsteigen erreichen wir per Bahn schnell wieder Radolfzell.

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Kaum sind die Boote von den Hängern geladen und die Gurte zum Festschnallen auseinandersortiert, beginnt es kräftig zu regnen. Uns stört es nun nicht mehr, denn die freundlichen Wirte vom KC Radolfszell versorgen uns mit gegrillten Steaks, selbstgemachtem Kartoffelsalat und frisch gezapftem Bier. Gemütlich  klingt der Abend bei Regen unter einem Zeltdach aus.

Untersee bis Konstanz

Heute beginnt die Gepäcktour. Wir sind gut  gestärkt mit den von Volker spendierten Brötchen. Nach dem Trocknen der Zelte und Einpacken aller Utensilien in die Boote geht es los. Wir fahren die Radolfzeller Küste entlang, vorbei an der Liebesinsel („hier paaren sich die Vögel, und vögeln die Paare“ original nach Harald) und hinüber zur Insel Reichenau. Rast ist am Campingplatz bei Niederzell, wo man gut schwimmen gehen kann. Nach einer Stärkung gibt es eine Seeüberquerung nach Mannenbach auf Schweizer Gebiet. Die Pause nutzen wir zur Besichtigung des Schlösschens Arenenberg. Nach einem Spaziergang durch die Weinberge erreichen wir das kleine Schlösschen. Hier wuchs Napoleon III auf. Wir besichtigen in Filzpuschen das klassizistische Inventar mit vielen Erinnerungen an den Napoleon Clan. Nach dieser Besichtung setzen wir Copyright 2015 Robert Seidemannunsere Paddeltour an der Schweizer Seeseite fort, vorbei an Ermatingen und Gottlieben zum Kanu-Club Konstanz. Das letzte Stück geht durch den Seerhein gegen die Strömung. Mit Getränken werden wir empfangen und willkommen geheißen. Schnell sind die Zelte aufgebaut und schon gehen wir Göttinger, d.h. Susanne, Robert, Wolfgang und Annekatrin, Richtung Innenstadt. Wir umrunden das 1388 erbaute Konzilgebäude, besichtigen den Hafen und bummeln durch die Innenstadt mit ihren Gassen und Hausmalereien, dem Rathaus mit Hinterhof und gehen zum Essen in den „Elefanten“. Am Bootshaus lassen wir den Tag ausklingen.

Konstanz bis Arbon bei hohem Seegang

Heute spendiert Silvia die Brötchen. Es ist wieder ein früher Aufbruch: um neun Uhr beginnt die Fahrt. Es ist herrliches Wetter, wolkenloser Himmel und Sonnenschein. Zuerst geht es gegen den Strom in den eigentlichen Bodensee hinein, dann am Konstanzer Hafen durch Kabbelwasser zum Schweizer Ufer, das bei Kreuzlingen beginnt. Das schwäbische Meer ist heute recht bewegt, und es macht Spaß mit den Langbooten durch die Wellen zu gleiten. Die erste Rast ist in Seedorf.

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Der Alpenblick istherrlich und wir fahren weiter nach Romanshorn zu unserer zweiten Rast an der Uferpromenade des Ortes. Hier wird geschwommen und wir essen unseren mitgebrachten Kuchen. In gemächlichem Tempo fahren wir weiter zum Zeltplatz Arbon. Die Aussatzstelle ist wetterfest und langlebig: wir müssen die vollgepackten Boote eine Betonwand über eine Treppe von ca. zwei Meter hoch tragen. Der Zeltplatz ist extrem voll, aber für uns ist ein Stück der Liegewiese des angrenzenden Seebades reserviert.

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Wir bewältigen das Kunststück, 18 Zelte und Boote auf der Fläche eines Tennisplatzes unterzubringen. Beim Abendessen auf der Terrasse vom Restaurant am Seebad genießen wir die wunderschöne Aussicht. Dabei wollen die Stühle unter uns einfach nicht aufhören zu schwanken, eine Folge des ausgeprägten Seegangs.

Arbon bis Lindau  Unterwasser Wasserfall

Der Tag beginnt bei bestem Wetter und mit großartiger Sicht auf die Alpen. Wir paddeln die Küste entlang und machen jeweils einen großen Bogen um die mit roten Bojen markierten Strandbäder. Die erste Rast findet an der Rheinspitz statt, der Mündung des Alten Rheins in den Bodensee. Danach sind es noch einige Kilometer bis zur lang erwarteten Einmündung des Rheins am Ende eines mehrere Kilometer langen Steinwalls. Die Farbe des Wassers wechselt von Blaugrün über verschiedene Grüntöne in schlichtes Weiß. Mächtiges Kabbelwasser erfordert unsere volle Aufmerksamkeit. Die Temperatur des Wassers hat sich schlagartig geändert: von Badewassertemperatur auf frostige 5°C. Ans Fotografieren ist leider nicht zu denken. Wir sehen, wie sich das weiße Wasser in der Art eines Wasserfalls in die Tiefe stürzt. Unter uns bilden sich große Pilze. Nur ein kurzes Stück weiter ist das Wasser so warm wie immer.

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Allmählich setzt uns die Hitze immer mehr zu, so dass wir uns über eine Pause und ein Bad im See am Bregenzer Campingplatz freuen. Es folgt die Besichtigung der berühmten  Seebühne vom Wasser aus.

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Wir paddeln die ganze Bregenzer Bucht aus, entlang an Millionen von Badegästen vorbei in Richtung Lindau.

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Der Platz des Kanuclubs ist wunderbar gelegen mit Blick auf die Altstadt und die Alpen, aber  direkt neben der Bahn mit einem Bahnübergang. Nach dem Aufbau der Zelte gehen wir wieder auf Besichtigungstour in die Inselstadt, der Weg am Bahndamm entlang führt uns mitten ins Zentrum.

Blick vom Pfänder

Heute können sich die Boote ausruhen. Es geht mit dem Zug nach Bregenz und mit der Seilbahn auf den 1084 m hohen Pfänder. Die Sicht auf den Bodensee ist großartig. In der Nähe der Talstation der Seilbahn beginnt die Bregenzer Altstadt. Wir bummeln durch die 1480 gebaute Oberstadt mit dem Martinsturm und der Martinskapelle, in der alte Fresken zu bewundern sind, gehen abwärts ins Weißenreutertal und wieder hinauf auf den Schlossberg. Irgendwann landen alle wieder am Ufer des Sees, ob als Wanderer vom Berg oder als Flaneur aus der Einkaufsmeile. Wir gehen an Bord der „Karlsruhe“,  einem schmucken Dampfer der Bodensee-Schiffahrtsbetriebe, der uns schnell nach Lindau zurückbringt. Unter dem Bayrischen Löwen an der Hafeneinfahrt herrscht ein mächtiges Treiben. Wir lassen den Rummel hinter uns und gehen zum KC Lindau auf dem Festland. Abends sitzen wir gemütlich bei Kerzenschein zusammen und erzählen von unseren Paddelerlebnissen.

Zu Fuß über den See

Heute wird wieder gepaddelt. Wir umrunden die Insel Lindau und peilen Wasserburg an. Hier besichtigen wir die Kirche St. Georg in der Gedenktafeln angebracht sind, die an die Zeiten erinnern, in denen der Obersee so vereist war, dass man ihn zu Fuß, per Pferd oder per Auto überqueren konnte: Anfang des 16. Jahrhunderts, im 18. Jahrhundert und zuletzt 1963. Harald zeigt uns Zeitungsausschnitte von der letzten Vereisung, die unterwegs mächtig nass geworden sind und in der Kirche erst einmal getrocknet werden müssen. Es geht weiter an einem Naturschutzgebiet vorbei, das wir weiträumig umfahren müssen. Friedrichshafen kommt in Sicht mit dem Zeppelinmuseum im ehemaligen Gebäude des Seebahnhofs, dem Schulmuseum und der Schlosskirche.

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Volker, als Friedrichshafener, erzählt uns im Vorbeifahren etwas über die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Wir können uns aber nicht entschließen anzuhalten und etwas zu besichtigen. Es ist einfach zu heiß. Alle möchten nur noch ans Ziel und sich irgendwie abkühlen: im See, unter der Dusche oder mit einem kühlen Bier.

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Vorbei an den Weinbergen

Wir steigen wieder in die schwer bepackten Boote in Richtung Nordwest, nach Meersburg. Es ist schönwetter-diesig und es herrschen  „Ententeichbedingung“. Wir paddeln vorbei an Immenstaad und dem Weinbaugebiet Hagnau. Die markante Kulisse von Meersburg liegt vor uns. Vor unserem Rastplatz befindet sich der Fährhafen, dessen Ausfahrt wir queren müssen. Um den Fähren aus dem Weg zu gehen, gilt es den passenden Moment abzuwarten und dann schnell loszupaddeln. Im Ort mischen wir uns unter die Touristenströme und besichtigen die Unter- und Oberstadt mit der Droste-Hülshoff-Büste und dem Schloss. Es ist inzwischen sehr heiß geworden und wir versuchen etwas Schatten zu finden. Die Fahrt geht weiter, wir  nähern uns den Uhldinger Pfahlbauten. Der Blick vom Kajak lässt den Vergleich mit einer Luxushotelanlage in der Südsee aufkommen. In der Tat lagen die Steinzeitsiedlungen im Hinterland, der morastige Boden machte die Stelzen erforderlich. Anschließend steuern wir die Klosterkirche Bernau an. Es folgt der Anstieg durch die Weinberge zur Klosterkirche, wo wir ein Stück weit dem Fahrradweg folgen, was bei dem gewaltigen Betrieb hier nicht ganz ungefährlich ist. Weiter geht unsere Paddeltour entlang des Ufers bis zum Überlinger Kanu-Club. Nach dem Zeltaufbau freuen wir uns auf die abendliche Weinprobe. Aus Bermatingen stehen gut gekühlte Flaschen Müller-Turgau, Kerner, Grauburgunder, Weißherbst und Spätburgunder vor uns. Die Rebsorten werden uns fachmännisch erklärt, aber letztlich zählt nur die eigene Prüfung. Mit dem Alkoholpegel steigt auch die Stimmung, es werden Geschichten und Witze erzählt und gemeinsam Lieder gesungen.

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Über den Teufelstisch zur Marienschlucht

Zur Umrundung des Überlinger Sees queren wir den See Richtung Wallhausen und fahren dann weiter die Küste entlang. Über den sogenannten Teufelstisch, einer Steinplatte, die auf einer nach unten dünner werdenden Säule ruht, geht es weiter zur Marienschlucht, die wir über steile Treppen und Serpentinen erklimmen. Danach paddeln wir weiter zum See-Ende nach Bodman. Nach einer erholsamen Pause im Park überqueren wir den See bis Ludwigshafen und folgen nun dem Ufer an Sipplingen und Überlingen vorbei bis zu unserem Zeltplatz. Dort ist im angrenzenden Strandbad helle Aufregung: Polizei, DLRG, DRK und andere Rettungskräfte suchen den See mit Booten und Hubschraubern ab, Menschenketten durchwaten den Uferbereich: eine behinderte Frau ist angeblich vom Schwimmen nicht zurückgekehrt. Später stellt sich heraus, dass sie nur einen Spaziergang in den nächsten Ort unternommen hat.

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Der Kreis schließt sich

Heute geht es zurück nach Konstanz. Wir fahren über den See in Richtung Dingelsdorf und zur Insel Mainau bis zum DKV-Zeltplatz. Nach einer Pause umrunden wir die Spitze mit den Seebädern der Stadt Konstanz. Mit der Strömung geht es den Seerhein hinunter bis zum Kanuclub. Nach dem Zeltaufbau kühlen wir uns erst einmal im Seerhein ab. Dies ist wirklich erfrischend, da das Wasser etwas kühler ist, als das tropisch warme Seewasser. Später trifft sich die Gruppe zur Stadtbesichtigung. Unter Silvias fachkundiger Leitung besichtigen wir den Lenk-Brunnen, das Münster mit der Krypta, den Weinkeller eines Konstanzer Kanuten , bummeln durch die Altstadt und besichtigen den Kreuzgang im Inselhotel.

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Fahrtenbericht zu unserer Tour im Kanusport 2012: KanuSport 0712 Bodensee

Die Fotos im Beitrag sind überwiegend von Tute.

Aare Radtour

Sonnabend, den 1.September

Gestern Abend noch schnell die Hotels gebucht, heute Morgen die letzten Dinge gepackt und dann um 10:30 Uhr auf die Autobahn. Die Packtaschen sind voller als letztes Mal, mal sehen, was wann wir es das erste Mal bereuen.

Die Autobahn ist ziemlich voll. Es wird aber weniger Verkehr als wir die Strecke nach Würzburg einschlagen. Dies geschieht allerdings unerwartet. Wir waren schon verschreckt über die Staumeldungen um Karlsruhe und nun führt uns unser Navi über Stuttgart. Wie damals zum Bodensee.

Das Wetter ist wechselhaft. Als wir jedoch im äußersten Süden Deutschlands ankommen, wird es sonnig und warm. Tiengen ist erreicht. Die Zimmer im Hotel Brauerei Walter sind frisch renoviert (man riecht es noch) und angenehm. Jetzt wird erstmal die Lage sondiert: wie weit ist es bis Waldshut/Koblenz Bhf? Wo ist der Fahrradweg, etc.? In Koblenz (Schweiz) tauschen wir am Bahnhof unser Geld und kaufen die Bahnbillets für den nächsten Morgen. Alles ganz gelassen, mit Schweizer Bedachtsamkeit.

Danach machen wir einen kurzen Abstecher mit dem Auto nach Bad Zurzach (CH).Es hält nicht ganz was es im Internet versprach. Es ist eben ein Kurort mit Kliniken und Rehas.

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Dann geht es zurück nach Deutschland über den grün schimmernden Rhein und wieder nach Tiengen. Ein Abendessen und ein kurzer Rundgang durch die Tiengener Altstadt beenden den ersten Tag.

Warum sind wir überhaupt hier?

Morgen starten wir zum Ausgangspunkt unserer Radtour entlang der Aare. Die Aare entspringt am Grimselpass im Berner Oberland und führt bis entlang mehrerer Seen zum Rhein. Man radelt im oberen Teil der Tour durch das Schweizer Hochgebirge, an großen Bergseen entlang, und folgt erst im unteren Teil dem Flussverlauf. Die Beschilderung ist perfekt. An jeder Abzweigung stehen rote Hinweisschilder, auf denen die einzelnen Wege oft mit Kilometer- und bei Steigungen auch mit Höhenmeterangaben bezeichnet sind.

Sonntag, den 2.9.

Um 8:30 Uhr frühstücken wir und bepacken unsere Fahrräder, hinten zwei Taschen und vorn am Lowrider ebenfalls, aber keine Lenkertasche. Überlegen noch welche Sachen doch besser im Auto bleiben und auf geht’s (das Auto bleibt beim Hotel stehen bis wir wieder per Fahrrad zurückkommen). Whow, schwere Kiste. Bergab, geht’s richtig ab.

© Robert Seidemann

Um 10:10 Uhr sind wir in Koblenz am Bahnhof. Um 10:14 Uhr nehmen wir den Zug. Alles klappt super, trotz der kurzen Aufenthalte an den Bahnhöfen (Baden, Zürich, Luzern) erreichen wir die Anschlusszüge immer rechtzeitig und können auch die Fahrräder gut einladen. Auch wenn wir nicht immer in den Fahrradabteilen landen.

Da das Wetter bilderbuchmäßig ist, möchte man am liebsten in jedem Ort noch einen Aufenthalt einschieben. Nach Luzern geht es steil in die Berge, an Sarnen vorbei, dem Vierwaldstädter See, grünen Almen, schneebedeckten Gipfeln, ganz wie es sein soll.

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Nun ein letztes Mal die Räder aus der Bahn heben und wir sind in Meiringen am Ziel unser Bahn- und am Anfang unserer Radtour angekommen. Wir checken ein im Hotel Rebstock und machen uns auf den Weg in die Aare-Schlucht.

Das Haslital ist eines der grossen Quertäler des Alpenmassivs. Es erstreckt sich von der Grimsel bis zum Brienzersee. Der flache Talgrund des unteren Tales wird durch einen imposanten Felsriegel, „Kirchet“ genannt, vom oberen Tal getrennt. In diesen Felsriegel zwischen den Ortschaften Meiringen und Innertkirchen hat die Aare in Tausenden von Jahren einen Lauf erodiert und dabei eine 1,4 Kilometer lange bis zu 200 Meter tiefe Schlucht geschaffen. Die Schlucht kann seit über hundert Jahren auf sicherem Steg und durch Tunnels bequem begangen werden. Die engste Stelle 1 m breit. Die Wassertiefe in der Enge beträgt ca. 3 m. Das Wasser braucht ca. 12 Min um durch die Schlucht zu fließen. Größte Unterspülung des Felsens: ca. 15 m.

Gewaltig was Wasser bewegen kann. Hell grün und schnell strömend quetscht sich heute der kleine Fluss durch die Schlucht. Und die Besucher quetschen sich auf schmalen Stegen Fels entlang.

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Am Ende der Schlucht blicken wir auf die Grimsel-Passstraße. Cabrios und Motorräder fahren dicht an dicht in engen Serpentinen den Pass hoch und runter. Dazwischen 4 Radfahrer. Gut dass wir da nicht fahren müssen. Denn eigentlich startet die Aare Tour schon 40 Kilometer vor Meiringen, in Gletsch. Von Gletsch aus geht es über den Grimselpass nach Guttannen und dann Meiringen. Die Auffahrt zum Pass und die lange Abfahrt vom Pass mit unserem Gepäck, gleich am ersten Tag der Tour, waren mir nicht so ganz geheuer und insofern haben wir uns das erspart.

Montag, den 3.9.

Meiringen-Brienz-Iseltwald-Böningen-Interlaken-Wilderswil ca. 45 km

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Die Sonne scheint, aber es ist kälter als gestern. Gut gestärkt nach Croissants und Milchkaffee geht’s los. Unsere Route ist die Nr. 8, von hier bis zum Rhein. Aber wo ging’s los? Zum Bahnhof und dann links.

© Robert Seidemann

In der Sonne ist es warm: Jacke aus. Der Wind ist kalt: Jacke wieder an. Robert macht das bestimmt 5x (+/-). Die Strecke links des Brienzer Sees hat es in sich. Wir entscheiden uns für eine Umfahrung der kritischsten Stelle per Schiff: von Brienz nach Iseltwald.

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Im 7. Jahrhundert drangen Alemannen aaretalaufwärts vor und besiedelten etwa um 700 die Gegend von Brienz. Brienz wird 1146 erstmals urkundlich erwähnt und wird vom Dichter Heinrich Federer als das „singende Dorf“ bezeichnet. Zu Brienz gehört natürlich auch der Brienzersee mit den Schiffsbetrieben der BLS, insbesondere der Raddampfer „Lötschberg“ – einer der schönsten noch existierenden Schiffe. Dampf ist auch am Berg aktuell. Die Brienz Rothorn Bahn ist ein wichtiger Anziehungspunkt für viele Touristen von nah und fern.
Auf der gegenüberliegenden Seeseite rauscht der wilde Giessbach zu Tal. Ueber sieben Stufen stürzt er sich in den grün-blauen Brienzersee.
Der Name Brienz wurde und wird durch die blühende Holzschnitzerei in die ganze Welt hinaus getragen. Die Holzschnitzerei ist von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Dank den Bestrebungen der kantonalen Schnitzler- und Geigenbauschule werden individuell gestaltete Arbeiten hergestellt, die von solidem handwerklichen Können und gutem Formensinn zeugen.

Als wir in Brienz ankommen, nach Telefon- und Fotostopps, fährt das Schiff gerade ab, ohne uns.

© Robert Seidemann

Jetzt haben wir 1:50 Std Zeit, um in der Sonne zu sitzen, an der Uferpromenade entlang zu spazieren, Sandwiches zu kaufen und einen Haufen Schüler/innen zu beobachten.

Das Schiff kommt, wir verladen die Fahrräder und sitzen draußen. Es  bezieht sich etwas und der Fahrtwind kühlt ordentlich. Das Wasser ist türkis grün. Der See ist mit 260 m der tiefste und sauberste See der Schweiz. Jetzt ein Kajak und in dieser herrlichen Landschaft paddeln, das wärs. Aber nun kommen wir in Iseltwald an. Nun geht’s bergauf, und zwar derbe. Robert strampelt locker den Berg rauf, ich stoße, wie man hier so schön sagt. Wenn man oben ist, kann man auch wieder runterfahren und hier gleich mit >>> bergab und einer Baustelle und aufgerissener Fahrbahn mittendrin. Unten war ich froh, dass die Bremsen so gut gehalten haben.

Nach diesen Anstrengungen fahren wir locker nach Interlaken weiter. Was für ein mondäner Ort: mit Casinos und Grand Hotels. Internationales Publikum, Japaner, Engländer, Holländer, etc. Das Schönste allerdings ist der unverbaute Blick direkt von der Flaniermeile aus auf das Jungfrau Massiv. Das ist schon sehr beeindruckend. Einmal die Flaniermeile hoch und wieder runtergeradelt und dann fahren wir weiter nach Wilderswil zu unserem Chalet Hotel Heimat, einem uralten, Schweizer Haus.

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Die Räder sind gerade neben den Bierkisten eingeparkt, da fängt es an zu regnen, nein zu schütten. Wir lassen unseren ersten Radeltag bei einem guten Abendessen und gemütlichen lesen im Bett ausklingen.

Dienstag, den 4.9.

Wilderswil-Spiez-Thun  ca. 35 km

Voller Bangen geht der Blick morgens zum Fenster. Regnet es noch? Gott sei Dank, nicht.

Die Wolken hängen dramatisch in den Bergen. Aber ab und zu sieht man ein kleines bisschen blau hervorschimmern. Es hat auch geschneit, allerdings erst oberhalb 1500 m.

© Robert Seidemann

Wir ziehen uns warm an und ab geht’s. Noch einmal durch Interlaken, diesmal hat sich die Jungfrau allerdings verhüllt, und dann am Thuner See entlang, fast nur an der Hauptstrasse.

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Vor uns beleuchtete die Sonne so einige Hügel aber hinter uns zog sich alles zu und wurde immer bedrohlicher. In Spiez ging’s mächtig bergauf, aber der Blick auf Schloss und See war von oben sehr lohnend. In einer kleinen Kneipe neben der Straße sind wir eingekehrt um uns mit Ovo + Birchermüsli zu stärken. Die nächste Strecke hat es geregnet. Aber es ging wunderbar bergab. Auf dem Jakobsweg nähern wir uns Thun am See entlang auf kleinen Wegen. Endlich Bahnhof Thun, dann über 2 Brücken in die Obere Hohe Gasse. Malerisch und pittoresk. Unser Hotel, das Zunfthaus zu Metzgern,liegt am Rathausplatz. Ein wunderschöner Platz, der von verschiedenen Zunfthäusern umrahmt ist. Nachdem wir unser Zimmer bezogen haben, erklimmen wir das Schloss. Als hätten wir nicht schon genug Berge befahren, müssen wir Treppe um Treppe nach oben steigen. Von oben ein Blick über Thun dann noch ein kleiner Spaziergang bis uns schließlich so kalt ist, dass wir uns ins Restaurant unseres Hotels begeben. Hier sitzen wir super gemütlich und essen vom Feinsten. Es regnet wieder. Um 20:45 Uhr machen wir schon das Licht aus.

Thun ist die elftgrößte Stadt der Schweiz und liegt vor der herrlichen Kulisse von Eiger, Mönch und Jungfrau.

Mittwoch, den 5.9.

Thun-Kiesen-Oberwichtsrach-Münsingen-Bern  ca. 35 km

Grandios! Der Himmel ist blau. Die Berge sind hinter dem Rathaus mit ihren weißen Gipfeln zum Greifen nah. Nach dem Frühstück machen wir noch eine Runde zum See und können uns gar nicht Sattsehen. See, Berge, Schlösser, Altstadt……

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Nun aber los. Heute müssen wir noch nach Bern. Zuerst radeln wir zwischen Autobahn und Bahndamm, dann biegen wir ab in den Auewald. Und nun begleiten wir den Aarelauf. Im Naturpark an der Aare sehen wir plötzlich Bewegung auf dem Fluss. Rafter. Die Aare strömt hier recht flott und die jugendliche Besatzung scheint ihren Spaß zu haben. Dann kommen wir an die Ein- und Aussatzstelle der Rafter und beobachten deren Treiben während unserer Mittagspause mit Sandwiches, Tomaten und Schokolade. Ein netter Schweizer, der hier auch seine Mittagspause macht, erzählt uns, dass wir noch sehr schöne Strecken vor uns haben, nachdem wir ihm von unserer Tour berichtet haben.

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Mit Vorfreude machen wir uns wieder auf den Weg und der nette Schweizer ins Büro. Zunächst fahren wir auf einer Schotterpiste am Flughafen Belp vorbei und schauen uns im Vorbeifahren die kleinen Maschinen an, die hier starten und landen. Bern kündigt sich mit einer langen Abfahrt durch die Wohngebiete an. Dann sind wir unten an der Aare in Bern angekommen. Wo ist die Altstadt? Ein Passant weist nach oben. Dort die Serpentinen wieder hoch und über die Brücke dort. Dann suchen wir das Hotel. Die imposanten Gebäude sind größtenteils verhängt, die Straßen aufgerissen. Bern ist eine Baustelle. Hier zeigen sich die Vorbereitung für die EM 2008 deutlich.  Am Zytgloggeturm vorbei, dann in die Gerechtigkeitsgasse und dort ist das Hotel „Zum Goldenen Adler“

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Die schweizerische Hauptstadt ist keine jener Metropolen, wie man sie als die hektisch-betriebsamen Schaltstellen der Welt kennt. Die Schweiz ist eines der reichsten Länder der Welt. Von der Hauptstadt kann man füglich einiges an Prunk, Pomp und Umtrieb erwarten. Doch eben dies sucht man in der Schweizer Hauptstadt vergeblich. In Bern gibt es auch weder die kühlen Betonpaläste noch die unpersönliche Geschäftigkeit, weder die schwarzen Staatslimousinen mit sirenenheulender Polizeieskorte noch das Verkehrschaos im Zentrum. Ein Bundeshaus hat man dort, gewiss. Es ist mit seinem mächtigen und nicht gerade vorbildlich geglückten neoklassizistischen Kuppelbau weithin sichtbar. Aber im Übrigen blieb Bern mit seinen kilometerlangen Laubengängen, mit seinen Türmen und Brunnen, mit den Häusern selbstbewusster wohlhabender Bürger und ohne alle Prunkbauten ein zähringisch-burgundischer Marktort – gutbürgerlich und sehr liebenswert.

© Robert Seidemann

Da unser Zimmer noch nicht fertig ist, machen wir einen kleinen Stadtrundgang, essen Kuchen am Münster. Die Sonne scheint aber es weht ein kalter Wind.

Nach Zimmerbezug und Abendessen bei einem angesagten Italiener „Luce“ ( es war proppenvoll und gut ) schlendern wir durch die Arkadengänge zurück.

Donnerstag, den 6.9.

Bern-Hinterkappelen-Golaten- Niederried- Aarberg-Gerolfingen-Biel  ca. 45 km

Und wieder werden wir von einem blauen Himmel geweckt. Nach Milchkaffee und Croissant, auf zu neuen Zielen. Das Mitbringsel für die Nachbarn noch gekauft und dann quer durch Bern: Verkehr, Baustellen, Berg rauf, Berg runter und dann ins Grüne. Plötzlich sind wir in einer anderen Welt.

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Die Aare wird aufgestaut zum Wohlensee. Wir radeln durch Dörfer, an alten Bauernhäusern und -höfen vorbei mit wunderschönen Ausblicken auf den See. Hier sind wir in der Schweiz, wie man sie sich vorstellt. Einige Steigungen haben wir allerdings auch zu bewältigen.

© Robert Seidemann

Dann kommt die Abfahrt zum Bieler See. Von der Brücke am See noch ein gigantischer Blick auf das Alpenpanorama. Noch ein kleiner Aufstieg und dann sind wir in der Uhrenstadt Biel. Am Bahnhof fragen wir in der Tourist Office nach dem Weg und dann finden wir nach etwas suchen und fragen das Bed and Breakfast direkt an der Altstadt gelegen. Wir haben ein sehr nettes Zimmer mit Zugang zum Garten. Endlich Haare waschen, denn hier ist ein Fön vorhanden, dann ein Besuch in der Altstadt, Kauf einer Strickjacke, da es „saukalt“ und regnerisch ist. Dann Essen im Pfau mit „Gault Mieux“ Auszeichnung (wie beim Metzgern in Thun). Sehr lecker. Diese Etappe war landschaftlich bis jetzt die Schönste.

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Biel/Bienne (deutsch Biel, französisch Bienne, berndeutsch Bieu [bieu] ) ist nach Bern die zweitgrößte Stadt des Kantons Bern und ist offiziell eine zweisprachige (deutsch und französisch) Stadt. Die Einwohnergemeinde Biel liegt im bernischen Seeland und ist der Hauptort des gleichnamigen Amtsbezirks. Biel ist sowohl für das Seeland als auch für den Berner Jura und für Teile des Kantons Solothurn das regionale und wirtschaftliche Zentrum.
Biel liegt auf 434 m direkt am Bielersee und an den Hängen des Jurasüdfusses. Biel ist, vor Le Locle und La Chaux-de-Fonds, die wichtigste Uhrenstadt der Schweiz.

Freitag, den 7.9.

Biel-Solothurn-Aarwangen- Aarburg ca. 70 km

Wir frühstücken in der Küche des Hausherrn zusammen mit zwei jungen Männern aus Ludwigsburg/Bothmann (Bodensee), die sich in Biel mit Freunden getroffen haben. Es war sehr nett und wir haben uns recht lange unterhalten. Um 10:00 Uhr starten wir erst.

Wieder zurück zum Bahnhof und dann auf die 70 km Strecke. Es geht durch landwirtschaftliche Gebiete, auf Feldwegen immer geradeaus, ohne jegliche Steigung aber mit permanentem Gegenwind. Es ist viel anstrengender als der ein oder andere Hügel zwischendurch an den anderen Tagen. Kurz vor Solothurn hätte ich am liebsten die Bahn genommen. Der Hintern tat zum ersten Mal richtig weh. Mittag haben wir in Solothurn gegessen. Es schien die Sonne und wir hatten draußen, vor einem netten Lokal, einen Platz erwischt. Bald bezog sich der Himmel und es wurde kalt und wir hatten später zu tun, um beim Radeln wieder auf Temperatur zu kommen. Die Landschaft wird jetzt abwechslungsreicher, es geht durch den Wald, durch Orte und irgendwann auch ohne Kaffeetrinken, nähern wir uns Aarburg. Kurz vor dem Ort ein langer Autostau. Wir müssen dicht an den Autos vorbeifahren und freuen uns, dass ein Radweg links abbiegt. Aber nach einer kurzen Abfahrt merken wir, dass wir nicht mehr über den Fluss in den Ort kommen und sind zu weit. Also wieder zurück in den Stau, dann über die Brücke und nun ist es geschafft.

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Abends beim Fleisch auf heißem Stein sind die vielen Kilometer vergessen. Nur den Aufstieg zur Kirche und der malerisch über dem Ort liegenden Burg haben wir uns heute verkniffen, denn schon die 3 Treppen zu unserem Zimmer haben wir in den Beinen gespürt.

Sonnabend, den 9.9.

Aarburg-Olten-Winznau-Aarau-Brugg  ca. 35 km

Die Sonne scheint. Es geht in Richtung Heimat, oder doch noch nicht? Wir lassen es ruhig angehen, Olten hat einen Kunstmarkt auf oder besser in der überdachten Brücke. Es sind sehr schöne Stücke dabei. Ich kaufe und schreibe noch eine verspätete Geburtstagskarte für Bärbel. Robert ist schon leicht genervt. Denn auch das Suchen der Post und vor allem das Warten bis man dran kommt. dauert. Jetzt aber weiter nach Aarau. Aarau liegt auch erhöht über dem Fluß, also wieder ein Anstieg bis wir in dem alten Städtchen angekommen sind. Es herrscht ein buntes Treiben in den engen Gassen. Leute sitzen draußen, fahren mit der Pferdekutsche oder schlendern durch die Straßen. Mitten im Ort findet eine landwirtschaftliche Ausstellung statt, wie in Interlaken übrigens auch schon. Die schönsten Kühe und Schweine sind zu sehen. Wir gönnen uns eine Schweinsbratwurst, es hätte auch noch eine Kalbsversion gegeben. Es gibt überhaupt viel mehr Rind-, Kalbs- und Pferdefleisch zu essen. Dann noch ein Kuchenstückchen hinterher und weiter geht’s. Wir kommen in Schönenwerd am Firmensitz von Bally vorbei. Müssen die zahlreichen Factory Outlets links liegen lassen, da die Packtaschen übervoll sind. Ein paar Kilometer weiter, die Sonne lacht und es ist warm, nähern wir uns einer Badeanstalt. Da wir unsere Badesachen nicht umsonst mitgenommen haben wollen, machen wir Halt und schwimmen neben ein paar wenigen anderen in dem glitzernden Wasser. In der Sonne liegen, faulenzen.. Es ist einfach wunderbar. Um 15:30 h machen wir uns auf nach Brugg. Ein alter Ort mit einem Habsburger Schloss. Wir entschließen uns, hier noch einmal zu übernachten.

Sonntag, den 10.9.

Brugg-Böttstein-Kleindöttingen-Koblenz-Tiengen  ca. 40 km

Total schwindelig. Langsam aufstehen. Duschen. Frühstücken. Los zur letzten Etappe.

Mit einigen deftigen Aufstiegen und Abfahrten geht es zur Mündung der Aare in den Rhein.

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Peu à peu le beau désert s’éteint

Après avoir quitté M. Williams nous poursuivîmes notre route au milieu des bois. De temps en temps un petit lac (ce district en est plein) apparaissait comme une nappe d’argent sous le feuillage de la forêt. Il est difficile de se figurer le charme qui environne ces jolis lieux où l’homme n’a point fixé sa demeure et où règnent encore une paix profonde et un silence non interrompu. J’ai parcouru dans les Alpes des solitudes affreuses où la nature se refuse au travail de l’homme, mais où elle déploie jusque dans ses horreurs même une grandeur qui transporte l’âme et la passionne. Ici la solitude n’est pas moins profonde, mais elle ne fait pas naître les mêmes impressions. Les seuls sentiments qu’on éprouve en parcourant ces déserts fleuris où tout, comme dans le Paradis de Milton, est préparé pour recevoir l’homme, c’est une admiration tranquille, une émotion douce et mélancolique, un dégoût vague de la vie civilisée; une sorte d’instinct sauvage qui fait penser avec douleur que bientôt cette délicieuse solitude aura changé de face. Déjà en effet la race blanche s’avance à travers les bois qui l’entourent et, dans peu d’années, l’Européen aura coupé les arbres qui se réfléchissent dans les eaux limpides du lac et forcé les animaux qui peuplent ses rives de se retirer vers de  nouveaux déserts. Pdf Page 27.

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