Deine Augen

Steige auf die Erhöhung, dann kann ich in deine Augen hineinschauen

Du bist größer als ich – ich steige auf die Erhöhung,
damit ich in deine Augen hineinschauen kann

Wie bleich bist Du im Mondschein und wie dunkel
sind Deine Augen – Sie sind so groß, daß sie den
halben Himmel bedecken – Ich kann fast nicht deine Züge sehen
– aber ich sehe undeutlich Deine weißen Zähne, wenn sie lächeln –

Ich friere etwas – und wie dunkel der Wald ist – Siehst Du nicht ein Tier darin
– ist es ein Stein – oder ein Haupt – ein Schlangenhaupt

Wenn wir so stehen – und meine Augen schauen in deine großen Augen hinein
im bleichen Mondlicht – weißt Du, dann – flechten zarte Hände unsichtbare Fäden
die werden um mein Herz gebunden – werden von meinen Augen geführt
durch Deine großen dunklen Augen – hinein um Dein Herz
Deine Augen sind jetzt groß – Sie sind so nah bei mir
Sie sind wie zwei große dunkle Himmel.
Übersetzung von Burkhard Krumkühler

Bild: „Sommernatt“ („Sommernacht“)

Autor: Robert Seidemann

Studium der BWL in Münster und Göttingen. Planung und Bau solarthermischer Anlagen vom Typ Solar Air Collector zur Belüftung und Beheizung von Sport- und Gewerbehallen. Hobby Romanist und Paddler.

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